Lebensmittel- unverträglichkeiten

Es gibt zwei Arten von Lebensmittelunverträglichkeiten, einmal allergische Reaktionen auf Zusatzstoffe wie Salicylsäure, Aromastoffe, Farb- oder Konservierungsstoffe, Süßstoffe, Geschmacksverstärker oder biogene Amine, das sind Stoffwechselprodukte, die natürlicherweise in menschlichen, pflanzlichen und tierischen Zellen vorkommen. Der wichtigste Vertreter der biogenen Amine ist das Histamin.

Darunter leiden etwa 2 - 3 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Eine Histaminunverträglichkeit findet sich Schätzungen zufolge bei jedem Hundertsten.

Zum zweiten gibt es Stoffwechselstörungen. Laktose-Intoleranz kommt bei 15% der Bevökerung vor, Fruktose bei 30%, wobei aber nur weniger als 5% Symptome zeigen. Zöliakie, also Glutenunverträglichkeit, betrifft etwa ein Prozent der Bevölkerung, dazu kommen schätzungsweise fünf bis sieben Prozent, die unter einer sogenannten Glutensensitivität leiden.

Subjektiv gibt ein Viertel der Bevölkerung an, unter Lebensmittelunverträglichkeiten zu leiden. Das kann daran liegen, dass dieses Thema so publik ist. Die Menschen sind zunehmend verunsichert. Sie möchten bei Blähungen, Völlegefühl oder Durchfall auf Nummer sicher gehen und lassen den als Ursache unter Verdacht stehenden Inhaltsstoff sicherheitshalber weg - auch wenn der Arzt keine Erkrankung diagnostiziert. Lactosefreie Produkte sind im Trend. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelte, dass 2013 in Deutschland mehr als dreimal so viele lactosefreie Milchprodukte gekauft wurden als 2008. Supermärkte bauen ihr Sortiment an gluten- und lactosefreien Produkten aus.

Die Deklaration „frei von...“ befindet sich auch auf Produkten, die von Natur keine Laktose oder kein Gluten enthalten. In der wissenschaftlichen Literatur findet sich bereits ein Begriff für dieses Phänomen: „Disease Mongering“ („Krankheitserfindung“).

Die Laktoseintoleranz und die Fruktose-Unverträglichkeit werden durch Atemteste festgestellt. Die Zöliakie wird durch Antikörper im Blut und eine Gewebeuntersuchung nachgewiesen. Nach einer Zeit, in der diese Stoffe ganz weggelassen werden, kann die individuelle Verträglichkeit ermittelt werden. Man nimmt die Stoffe langsam wieder in geringer Menge wieder zu sich und findet so die eigene Grenze heraus.

Bei Zölikie muss glutenfrei gegessen werden, sonst können gefährliche weitere Erkrankungen entstehen.

Mehr Infos: www.esom.com

Laktose (Milchzucker) befindet sich in unterschiedlicher Menge in Milch und Milchprodukten. In Hartkäse wie Parmesan oder älterem Käse ist beispielsweise kaum noch Lactose enthalten. Sie wird aber auch einigen Nahrungsmitteln wie Backwaren oder Fertigprodukten als Hilfsmittel zugesetzt.

Mehr Infos: www.was-ist-laktoseintoleranz.de

Fruktose (Fruchtzucker) befindet sich in Zucker, Obst, einigen Gemüsesorten und Honig.

Mehr Infos:  www.jameda.de

Gluten befindet sich in vielen Getreideartenallen Nahrungsmitteln, die auf Getreide basieren: Brot, Kuchen, Müsli usw. Unproblematisch sind Mais und Maisprodukte, Reis, Hirse, Amaranth und Buchweizen, Kartoffeln, Gemüse, Obst.