Vorbereitung auf den Klinikaufenthalt

So bereitest du dich und dein Kind auf einen Klinikaufenthalt vor.

Wie kann man als Eltern mit möglichen Ängsten von Kindern vor einem Krankenhausaufenthalt umgehen? 

Wichtig ist - unabhängig von anstehenden Aufenthalten - eine positive Assoziation von Medizin, Ärzten und Krankenhaus generell. Sie als Menschen und Orte zu sehen, die helfen können, vermittelt eine gute Grundstimmung und kann etwaige Ängsten vermeiden.

Kontraproduktiv sind jegliche Drohungen wie: "Wenn Du Deine Medizin nicht nimmst, dann musst Du ins Krankenhaus". 

Wenn ein Krankenhausaufenthalt für die Kinder ansteht, sollten Eltern in sich gehen, im inneren Dialog klären, ob und wenn ja, welche Ängste sie selber haben. Diese dann nicht nicht auf die Kinder zu projizieren ist wichtig. Kinder kennen zunächst keine Angst vor dem Krankenhaus, diese entstehen durch eigene oder berichtete Negativerfahrungen.

Wenn Kinder dann doch Ängste erleben, gilt es wie sonst auch bei kindlichen Ängsten: ernst nehmen, versuchen herauszufinden, ob es um konkrete Dinge geht wie zum Beispiel: “Bin ich da alleine?“. Hier helfen Sachinfos beziehungsweise sogenannte Sicherungszusagen wie beispielsweise: "Nein, ich bin dabei". 

Geht es eher um vage Ängste sind, ist es wichtig, Zuversicht in die Kompetenz des Kindes zu vermitteln. Zum Beispiel: "Weißt Du noch wie viel Sorge Du vor der neuen KiTa hattest und wie schön Du es jetzt dort findest? Das hast Du so toll hingekriegt. Das hier schaffen wir auch!"

Helfen können auch vertraute Dinge, die das Kind zur Unterstützung begleiten. Das kann das vertraute Kuscheltier, das Lieblingsbuch oder das Lieblingsspielzeug sein.

Am Wichtigsten sind jedoch die Bezugspersonen, die den Aufenthalt im Kinderkrankenhaus durchgehend begleiten. 

Je gelassener Eltern also sind, desto weniger ängstlich wird auch das Kind sein.


Wann ist ein guter Zeitpunk, um mit meinem Kind über den geplanten Aufenthalt bzw. die Operation zu sprechen? 

Ein Krankenhausaufenthalt sollte immer angekündigt sein; etwa wie eine Reise oder ein Umzug. Hilfreich sind dafür Geschichten und (Bilder)bücher. 

Gebt den Kindern hinreichend Zeit, so dass sie Bescheid wissen, aber gleichzeitig nicht wochenlang der Aufenthalt bzw. die Operation über allem schwebt. Der Zeitpunkt sollte altersabhängig gewählt werden. Bei KiTa-Kindern kann man beispielsweise zirka zwei Wochen vorher erstmals die Operation erwähnen, sie ankündigen, nicht fragen. 

 
Je kleiner die Kinder sind, desto weniger zeitliche Orientierung haben sie. Deshalb gilt: je kleiner, desto kürzer vorher den Aufenthalt ankündigen. 


Wie können Eltern Kinder am besten auf eine geplante OP vorbereiten?

Sprich mit deinem Kind über die geplante OP. Wenn du darüber sprichst, bleib ehrlich und authentisch, nicht verniedlichen. Benutze eine kindgemäße Sprache, die zum Sprachstil der Familie passt und nicht medizinisch ist. Der Begriff ‚Operation‘ hat beispielsweise für kleinere Kinder noch gar keine Bedeutung. 
 
Details zum Eingriff selbst nur dann kindgerecht erzählen, wenn es für die Kinder interessant oder relevant ist. Wird beispielsweise ein krummer Finger begradigt, ist das eine Veränderung im Leben des Kindes und daher relevant. Erzähle dem Kind, dass der Finger wieder gerade wird. Das wie, die Operations-Techniken sind vielleicht für dich als Elterteil von Interesse, nicht aber für das Kind. Diese beschäftigen eher Fragen wie beispielsweise: "Wie sieht mein Zimmer aus?", "Schlafen Mama oder Papa mit mir im Zimmer?" Oder: "Ob das Krankenhaus auch Nutella hat?"

Bei größeren Operationen mit längeren Aufenthalten kann es hilfreich sein, mit den Kindern, das Drumherum zu planen. Zum Beispiel wer zu Besuch kommt, wann die Klinikclowns kommen und welches Buch ihr gemeinsam in der Zeit lesen wollt. 

Auch solltest du möglich Nachbehandlungstermine rechtzeitig ankündigen. 


Was tun, wenn Babys ins Krankenhaus müssen?

Der Aufenthalt mit Babys ist leichter als mit Kleinkindern. Alles was sie brauchen, ist ihre Mama/Papa/Bezugsperson. Alle anderen Aspekte und Umstände sind für die Kleinen "egal", solange die Mama/Papa/Bezugsperson dabei ist. 

Mach es dir als Elternteil so schön, wie es die Umstände zulassen. Versuche weiterhin dein Baby selbstständig zu versorgen und führe Rituale fort. Eigene Wäsche oder – sofern hygienerechtlich möglich - der eigene Schlafsack und Kuscheltiere können ebenfalls helfen. Im Wilhelmstift kann ein Elternteil bei  seinem Kind mit im Stationszimmer schlafen. Zusätzlich stehen einige Elternappartements für weitere Familienmitglieder bereit, die kostenpflichtig gebucht werden können. 

Sprich das Pflegepersonal an und baue so Vertrauen auf und mögliche Ängste ab. Fragen und kleine wie große Unzufriedenheiten sofort äußern. Das Wilhelmstift betont, dass die Mitarbeiter nicht nur für die Patienten, sondern auch für die Eltern da sind. 

Säuglinge sind sehr robust und überstehen auch kleinere Unfälle oft erstaunlich gut, wenn sie durchgehend von Eltern begleitet werden. 


Wohin mit den Geschwistern?

Bei geplanten Aufenthalten ist auch für die Geschwister eine gute Vorbereitung und sichere Versorgung vorab zu organisieren. Im Idealfall sollten insbesondere kleinere Kinder zu Hause durch eine vertraute Person betreut werden. Je besser du die Geschwister versorgt weißt, desto leichter fällt der Krankenhausaufenthalt für die gesamte Familie.

Bei längeren Aufenthalten und weiter Anfahrt haben Familien im Wilhelmstift die Möglichkeit in Elternappartements auf dem Klinikgelände unterzukommen. Gestillte Säuglinge werden im Wilhelmstift mit aufgenommen. Im Wilhelmstift gibt es eine Kinderbetreuung, die nicht nur für die Patienten Spielangebote bereit hält. Die Mitarbeiter freuen sich auch über Besuch von Geschwisterkindern. 

Solltest du in deinem Umfeld keine Unterstützungsmöglichkeiten haben, sprich die Mitarbeiter an. 
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