Jess Glyne

Sie wurde als soulige Gänsehautstimme der Clean Bandit-Megahits „Rather Be“ und „Real Love“ quasi über Nacht einem Millionenpublikum bekannt - nachdem sie mit ihrer eigenen Single „Hold My Hand“ drei aufeinander folgende Wochen die Top 1 der UK-Charts besetzte und in kürzester Zeit mehr als 350.000 Einheiten verkaufte, legt Jess Glynne nun ihr ungeduldig erwartetes Debütalbum nach!

Den bittersüßen Albumtitel „I Cry When I Laugh“ hat die Londoner Singer/ Songwriterin ihrem Solo-Erstling gegeben; einen Titel, der auf den Tag zurück datiert, als sie ihren Plattenvertrag unterschrieb. Jess selbst beschreibt diesen Tag als den „sowohl glücklichsten, als auch traurigsten“ ihres Lebens. Künstlerisch war sie zu einer Sängerin heran gereift, der endlich der Respekt in der Medienbranche zu Teil wurde, den sie sich über eine scheinbar endlos lange Strecke hart erkämpfen musste. Endlich hielt sie den schriftlichen Beweis in der Hand, der sie als Sängerin, Songwriterin und als Performerin bestätigte und der den nächsten Schritt in ihrer viel versprechenden Karriere bedeutete. Ganz anders gestaltete sich zur gleichen Zeit ihr Privatleben, das nach dem Ende einer zweijährigen Beziehung in Trümmern lag und sie alles und jeden in Frage stellen ließ. Am meisten sich selbst.

Doch bekanntlich gibt es in derartigen Situationen mehr als nur einen einzigen Weg, sich die seelischen Wunden zu lecken und die Folgen seines Herzschmerzes musikalisch zu verpacken - auf ihrem Debütalbum lotet Jess Glynne nun die verschiedensten Möglichkeiten aus. In der vergangenen Dekade, die seit dem Release von Amy Winehouses Kultalbum „Back To Black“ ins Land gezogen ist, hat sich gerade innerhalb der britischen Popmusik eine Art Parallelkultur in Sachen Herzeleid entwickelt, die sich das Stereotypen beladene „Trennungsalbum“ zum bestimmenden Motiv erkoren hat. Jess Glynne geht auf „I Cry When I Laugh“ einen anderen Weg; ihren ganz eigenen Weg. Als sie begann, ihre Gedanken und Gefühle für die Stücke ihres Albumdebüts nieder zu schreiben, entschied sie sich, die momentan in der Popweltallgegenwärtigen Klavierballaden kurzerhand zu umgehen, um stattdessen ihre eigene Version eines „Heartbreak-Albums“ aufzunehmen. Schon der Albumtitel „I Cry When I Laugh“ spiegelt ganz bewusst eine gewisse Dualität wider, die sie sowohl als Person, als auch ihre Songs charakterisiert. „Ich wollte, dass auf meinem Album die Hoffnung im Vordergrund steht“, sagt Jess Glynne über ihr Debüt.

Ist die Welt reif für eine Stiländerung? Weg von der rührseligen Traurigkeit, die eine ganze Dekade britischer Popmusik geprägt hat, hin, zu etwas Neuem, Unverbrauchten? Für eine Art von euphorischem Herzschmerz mit einem weinenden und einem lachenden Auge? Auf „I Cry When I Laugh“ wagt Jess Glynne die Wanderung auf dem schmalen Grat zwischen beiden Gefühlsextremen und beweist, dass aus großem Leid manchmal großes Glück entstehen kann.

„Ich musste selbst dran glauben“, erzählt sie abschließend. „Ich musste diese Platte aufnehmen, um eine Geschichte zu erzählen. Es musste sich genau so anhören, wie ich mich fühle.“ Ein tiefer Blick in ihr Inneres, den sie nun der Außenwelt auf „I Cry When I Laugh“ gewährt. „Das Album handelt von einem unbeschwerten Mädchen, dem irgendwann das Herz gebrochen wurde und das trotzdem seinen Weg gefunden hat. Ein Mädchen, das sich nicht ihrer Trauer hingegeben hat, sondern das sich von ihrer Hoffnung hat leiten lassen.“