Folge 840 - Ausgetrickst und abgezogen! - Versicherungsbetrug in Deutschland
Versicherungsbetrug - ein Volkssport in Deutschland? Für 2006 weist die polizeiliche Kriminalstatistik 6.379 Fälle auf, die wegen Betrugs zum Nachteil von Versicherungen und Versicherungsmissbrauchs zur Anzeige gebracht worden sind.
Um den Schaden so gering wie möglich zu halten und Versicherungsbetrügern auf die Schliche zu kommen, setzen Versicherungsgesellschaften immer häufiger vereidigte Sachverständige ein. Diese überprüfen dann die angeblich beschädigten Objekte und teilen den Versicherungen mit, ob tatsächlich ein Schaden vorliegt oder ob es sich um Schwindel handelt.
Besonders häufig scheinen Mobiltelefone in Deutschland kaputt zu gehen. Und fast immer, wenn ein Schaden an einem Handy einer Versicherung gemeldet wird, schaltet sie den einzigen in Deutschland vereidigten Sachverständigen für Handys, Mario D., ein. Und Mario D. hat alle Hände voll zu tun. Zwischen 5.000 und 6.000 Handys überprüft er pro Jahr. Jedes zweite Gerät davon ist manipuliert worden, also kein echter Versicherungsfall, sondern ein Betrugsversuch.
Auch Jörg D. und Manfred G. arbeiten als Gutachter für Versicherungen. Jörg D. hat sich auf Autounfälle spezialisiert und stellt sie nach, um überprüfen zu können, ob der gemeldete Schaden tatsächlich bei einem Unfall entstanden sein kann. Der GDV schätzt, dass 8 - 10 % der gemeldeten KFZ-Schäden vorgetäuscht sind. Manfred G.s Spezialgebiet sind Einbrüche. Anhand der Spuren, die an Türen, Schlössern oder Fenstern festgestellt wurden, kann er erkennen, ob Fremdeinwirkung vorliegt oder ob der Versicherungsnehmer den Einbruch nur vorgetäuscht hat.