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Frankfurt am Main - Heimat der Finanzindustrie und der Europäischen Zentralbank. Doch abseits der Hochhäuser herrscht das blanke Elend: Zwischen Hauptbahnhof und Skyline liegt rund um die Taunus- und Elbstraße das so genannte Bahnhofsviertel, das durch massive Drogenkriminalität bundesweit berüchtigt ist. „Hartes Deutschland - Leben im Brennpunkt“ spricht mit Bürgern, Gesetzeshütern, Gastronomen - und Süchtigen. Ist die Frankfurter Drogenpolitik gescheitert?
Die Frankfurter Drogenpolitik gilt als liberal - und war jahrelang Vorbild für andere Städte. Heute scheint sie gescheitert. Der anhaltende Zuzug von Dealern und Süchtigen ins Bahnhofsviertel der Mainmetropole überfordert alle: Alteingesessene Läden schließen, Bürger protestieren, die Müllabfuhr benötigt Polizeischutz. Obdachlose und Süchtige säumen die Gegend rund um die Taunus- und Elbstraße, offener Drogenkonsum prägt das dortige Stadtbild. „Hartes Deutschland - Leben im Brennpunkt“ spricht mit den Betroffenen - und blickt hinter das Schicksal der Drogenabhängigen im Frankfurter Bahnhofsviertel. Unter anderem kommen Michele und Karin zu Wort. Beide sind seit vielen Jahren obdachlos und abhängig. Etwa einhundert Euro brauchen die Frauen täglich, um ihren Drogenbedarf zu decken. Die Suche nach Stoff und die gegenseitige Unterstützung prägen ihren Alltag. Marcel kennt das Leben unter Drogensüchtigen seit über 30 Jahren und ist selbst stark abhängig. Zwar nimmt er an einem Substitutionsprogramm teil, doch er raucht regelmäßig Crack. Obwohl er eine kleine Wohnung außerhalb des Stadtzentrums hat, zieht es ihn regelmäßig zurück in das Bahnhofsviertel. Auch Anwohner, Bordellbetreiber und Polizisten kommen in der aufwändigen Sozialreportage zu Wort und stellen die Frage: Ist die Drogenpolitik der Stadt gescheitert?